Palaiologen in Byzanz: Michael VIII.
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Palaiologen in Byzanz: Michael VIII.
Unter den griechischen Teilreichen, die gegenüber dem Lateinischen
Kaiserreich die altbyzantinische
Tradition bewahrten, war gegen Mitte des 13. Jahrhunderts das Kaiserreich Nizäa unter Kaiser
Johannes III. Dukas Batatzes zur führenden Macht aufgestiegen. Die Beseitigung der lateinischen
Herrschaft in
Konstantinopel gelang jedoch erst unter Kaiser Michael VIII. Palaiologos (1259-82), der als Vormund des Thronfolgers Johannes IV.
Laskaris das Kaisertum usurpierte, sein
Mündel blenden und einkerkern ließ und damit die
Dynastie der Palaiologen begründete. Nachdem er 1259 das mit Nizäa um die Vorherrschaft rivalisierende griechische Teilreich Epirus in der
Schlacht von Pelagonia (Makedo nien) in seine Schranken verwiesen hatte,
schloss er 1261, um die venezianische Flotte, die die lateinische Herrschaft in der
Hauptstadt verteidigte, niederringen zu können, einen
Vertrag mit Genua. Der Seerepublik wurde für eine entsprechende
Hilfeleistung die gleiche Rechtsstellung, die bisher die Venezianer im Byzantinischen Reich genossen hatten, garantiert.
Dieser Vertrag, der dem Land für die
Zukunft eine erneute
schwere Hypothek aufbürdete, war überflüssig, denn einige Wochen später fiel die Stadt eher zufällig und ohne Hilfe der Genuesen in die Hand Michaels, der nun das altbyzantinische Kaisertum wiederherstellte und sich in der
Hagia Sophia krönen ließ.
Wenn auch die Palaiologendynastie in der Folgezeit mit einer einzigen
Ausnahme alle Kaiser bis zum Ende des Byzantinischen Reiches stellte, so konnte doch diese an sich herrschaftsstabilisierend wirkende
Kontinuität auf Dauer den Niedergang des Reiches nicht verhindern. Die Aufsplitterung in lateinische Restherrschaften und griechische Teilreiche als Folge des 4. Kreuzzuges, das Handelsmonopol der Venezianer und Genuesen sowie die Angriffe äußerer Feinde, vor allem der osmanischen
Türken, führten dazu, dass das Reich in den folgenden beiden Jahrhunderten immer
weniger in der Lage war, sich aus eigener Kraft zu behaupten. Den Todesstoß erhielt es, als es dem türkischen Sultan Mehmed II. am 29. Mai 1453 gelang, die letzte
Bastion des alten Reiches, die sich verzweifelt verteidigende Stadt Konstantinopel, zu erobern; Historiker haben häufig dieses symbolträchtige Datum, den Fall Ostroms, als Ende des Mittelalters und den Beginn der
Neuzeit interpretiert.
Universal-Lexikon.
2012.
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